»In mir ist ein tiefes Bedürfnis danach, ganz und gar echt zu schreiben. Ungekünstelt, ohne jegliche Effekthascherei.« Das habe ich am dritten November geschrieben. Inzwischen ist da noch eine weitere Erkenntnis dazu gekommen.
Täglich befasse ich mich mit meiner noch frischen ADHS-Diagnose und dem damit einhergehenden Thema ’Masking’ (maskieren = unbewusste Anpassungsleistung an neurotypische Normen, das von ADHS- und Autismusbetroffenen aus Selbstschutzgründen praktiziert wird.)
Ich realisiere – und erschrecke dabei –, dass die meisten meiner Figuren aus meinen alten Romanmanuskripten ’falsch’ waren. Ich habe mir beim Schreiben eine neurotypische Normalität zusammenfantasiert, in der meine Figuren agieren. In meinem aktuellen Text lasse ich alle Figuren so authentisch wie möglich agieren und es gibt natürlicherweise weit mehr Diversität als ich es früher zu schreiben gewagt und gekonnt hätte.
Von außen sieht vermutlich niemand einen Unterschied, aber für mich ist er gefühlt riesengroß.
Meine persönliche kleine Zählmaschine sieht (als Screenshot) so aus:
[Draufklick macht die Grafik groß]
Heutiger Wörterstand: 23’129