gelesen I | Hochsensibel oder hypervigilant – oder gleich beides? Hochwachsamkeit kennen insbesondere Traumabetroffene, sie wird auch Hoch- oder Hypervigilanz genannt. Hochsensible werden von potentiell traumatischen Situationen oft härter getroffen, doch sind sie deshalb traumatisiert und/oder hochvigilant? Wie hängen die beiden Eigenschaften zusammen und worin bestehen die Unterschiede?
Spannende Infos gibt es hier.
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gelesen II | »Als Behinderung wird von vielen Menschen eine (unheilbare, chronische) Krankheit, eine ’Fehlbildung’ des Körpers oder ’abweichende’ kognitive Leistungsfähigkeiten eingeordnet. Diese Einordnung wird von uns behinderten Aktivist_innen und auch in den wissenschaftlichen Disziplinen, die sich (im weitesten Sinne) ’mit Behinderung befassen’ als ’medizinisches Modell von Behinderung’ bezeichnet.
Dieses Modell ist überholt, zweifelsfrei, jedoch weiterhin die häufigste Sichtweise. Das Kernmerkmal dieses Modells ist die Verortung der Behinderung in dem betroffenen Individuum selbst.«
Quelle: einblogvonvielen.org
Hannah C. Rosenblatt, die Autor:innen von Ein Blog von vielen, schreiben seit Anfang Juli Grundlagentexte über Behinderung, Ableismus und Behindertenfeindlichkeit, denn diesen Monat ist internationaler #DisabilityPrideMonth. Seit 1990 dient diese weltweite Aktion der Bewusstseinsbildung. Disability Pride stellt die Einmaligkeit jedes Menschen in den Vordergrund. Es geht darum, jeden Menschen als einzigartige Person zu akzeptieren und zu ehren und diese Einzigartigkeit als einen natürlichen und schönen Teil der menschlichen Vielfalt zu sehen.
Die DisabilityPride-Bewegung setzt sich für Behindertengerechtigkeit ein. Obwohl die Erfahrungen mit den jeweiligen Behinderungen nicht unterschiedlicher sein könnten, helfen Aktionen wie der #DisabilityPrideMonth Menschen mit Behinderung ein Gemeinschaftsgefühl zu erleben und sich weltweit miteinander verbunden zu wissen, insbesondere angesichts all der systemischen Barrieren, Stigmatisierung usw., denen Betroffene tagtäglich ausgesetzt sind. Bewegungen für Behindertengerechtigkeit setzen sich weltweit ein, um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bewusst zu machen und umzusetzen.
Mit Behinderung bezeichne ich persönlich insbesondere systemische Barrieren: Fehlende Bildbeschreibungen für Sehbeeinträchtigte oder Blinde, fehlende Aufzüge in öffentlichen Gebäuden oder fehlende Gehwege und Straßenübergänge für Rollstuhlfahrer:innen. Und vor allem fehlendes Bewusstsein für fehlende Hilfsmittel und Informationen. All diese systemischen Fehler behindern, verhinden, dass beeinträchtigte Menschen am gesellschaftlichem Leben teilhaben können.
Viele Behinderungen und Barrieren werden von der Gesellschaft gemacht. Fehlendes Bewusstsein und eine behindertenfeindliche gesellschaftliche Haltung fördern fehlende Infrastrukturen machen so erst aus einer persönlichen Einschränkung eine Behinderung.
Mehr über Ableismus und Behindertenfeindlichkeit und den Unterschied: siehe EinBlogvonVielen.
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gelesen III | Was hilft? Wertschätzung. Selbstwertschätzung ebenso wie die Wertschätzung anderer. Ich zitiere gerne mal wieder Cambra Skade:
»Kann ich mich selbst wertschätzen? Nachsichtig sein mit mir, sanft, zartfühlend, liebend? Zärtlichkeit sich selbst gegenüber ist vielleicht um vieles herausfordernder als Härte.
[Die Herzenskriegerin] ist immer bereit, allen und allem die Möglichkeit zum Erblühen zu geben. Was für eine Weite, was für eine Freiheit. Dorthin will ich wachsen.«
Cambra Skade in Die Herzenskriegerin
Ein Gedanke zu „Neue Fallmaschen 177 | 2021“
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